Fachbegriffslexikon

Buchstabe S

Schiffsgeschwindigkeit, kritische

Die kritische Schiffsgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit des Schiffes, bei der eine brechende Heckwelle auftritt. Diese Geschwindigkeit kann von Verdrängern unter Flachwasser- und Kanalbedingungen nicht mehr gesteigert werden, auch nicht durch den Einsatz zusätzlicher Motorleistung.

Einheit: m/s, km/h

Schubleichter

Fahrzeug ohne eigenen Antrieb, das für die Fortbewegung durch Schieben gebaut oder hierfür eingerichtet ist.

Quelle: DonauSchPV, § 1.01, Nr. 9 s.a. BinSchStrO, § 1.01, Nr. 6

Schubverband (SV)

Starre Verbindung aus einem oder mehreren Fahrzeugen, von denen sich mindestens eines vor dem Fahrzeug mit Maschinenantrieb befindet, das den Verband fortbewegt und als "Schubschiff" bezeichnet wird.

Quelle: DonauSchPV, § 1.01, Nr. 13 s.a. BinSchStrO § 1.01, Nr.5

Schüttkegel

Großflächige Ablagerung von Geschiebe im Unterlauf bzw. Mündungsbereich eines Flusses, wobei sich der Fluss und oft auch der Vorfluter in den Schottermassen verästelt.

Schwebstoffe

Feststoffe in Flüssigkeiten, die durch Turbulenz in Schwebe gehalten werden.

Quelle: DIN 4044, Nr. 1.61 s.a. DIN 4049-3, Nr. 2.8.24

Schwebstofffracht

Masse der Schwebstoffe, die in einem bestimmten Zeitabschnitt (z. B. Jahr, Tag) durch den gesamten Gewässerquerschnitt transportiert wird.

Einheit: t
Quelle: DIN 4049-3 Nr. 2.8.27

Schwebstofftransport

Masse der Schwebstoffe, die pro Zeiteinheit (z. B. Jahr, Tag) durch den gesamten Gewässerquerschnitt transportiert wird.

Einheit: kg/s, t/a
Quelle: in Anlehnung an DIN 4049-3, Nr. 2.8.26 s.a. DIN 4044, Nr. 2.3.21

Schwebstofftrieb

Masse der Schwebstoffe, die pro Zeiteinheit durch einen Querschnittstreifen von 1 m Breite treibt.

Einheit: kg/s x m
Quelle: DIN 4049-3, Nr. 2.8.25 s.a. DIN 4044, Nr. 2.3.18

Sedimentologisches Gleichgewicht

Zustand, bei dem die gesamten in einem Fluss transportierten Feststoffmengen (Geschiebe und Schwebstoffe) mit den Feststofftransportkapazitäten im Gleichgewicht sind.

Quelle: DIN 4044, Nr. 1.70

Sekundärströmung

Strömung, die der Hauptströmung (meist quer zu deren Richtung) überlagert ist. Sie hat ihren Ursprung in der wandnahen Grenzschicht.

Quelle: DIN 4044, Nr. 1.70

Shields-Parameter

Dimensionsloser Parameter zur Bestimmung des Strömungszustands, bei welchem die Schleppspannung (Schubspannung) an der Flusssohle zum Einsetzen des Geschiebetriebs führt.

Sicherheitsabstand

Der Begriff wird im Rahmen der Engstellenanalyse sowohl für die horizontalen als auch die vertikalen Sicherheitsabstände verwendet.

Die Summe der erforderlichen horizontalen Sicherheitsabstände ist gleich der erforderlichen Fahrrinnenbreite, abzüglich der Summe der Fahrspurbreiten. Der Sicherheitsabstand ist u. a. von der Fahrwasserbegrenzung abhängig, z. B. durch Buhnen oder durch ein geböschtes Ufer. Bei einem geböschten Ufer ist weiterhin die Neigung der Gewässersohle entscheidend. Schließlich ist der Sicherheitsabstand von der Fahrtrichtung, insbesondere bei Buhnen, abhängig.

Vertikale Sicherheitsabstände betreffen den Abstand zwischen Schiffsboden in Fahrt und Sohle. Hierzu wurde in Bezug auf die mittlere Sohle der Begriff Sohlabstand eingeführt. In Bezug auf örtliche Unebenheiten ist es das Mindestflottwasser.

Einheit: m
Quelle: VBD

Sohlabpflasterung

Relative Anreicherung der Grobkornanteile in der oberen Schicht (Deckschicht) der Gewässersohle, z. B. durch natürlichen Abtransport von feinen Bestandteilen oder durch Zugabe von Grobkorn.

Quelle: in Anlehnung an DIN 4049-3, Nr. 2.8.9

Sohlabstand, bzw. Mindestsohlabstand

Abstand des Schiffsbodens bzw. -propellers von der mittleren Sohlhöhe des Flusses oder eines Deckwerks.

Ein Mindestwert des Sohlabstands ist erforderlich, um Schäden am Schiff, z. B. durch in die Schiffspropeller eingesaugte Sohlpartikel, und an der Sohle zu vermeiden. Formal besteht der Sohlabstand aus dem Mindestflottwasser und der Unebenheitshöhe.

Einheit: dm, m

Sohldeckwerk

Bautechnische Maßnahme zum Schutz der Gewässersohle gegen Erosion, Beschädigung oder Zerstörung.

Quelle: DIN 4047 und DIN 4054, wird dort jedoch nur auf Uferdeckwerke angewendet.

Sohldurchschlag

Flächendeckende Erosion der Deckschicht der Flusssohle (meist Kies) bis in feinere, leichter erodierbare (tertiäre) Sedimente.

Ein Sohldurchschlag ist insbesondere im Bereich von Flussbauwerken, Brückenpfeilern und befestigten Ufern im Siedlungsgebiet zu verhindern.

Sohleintiefung

Änderung der absoluten Höhenlage der Gewässersohle durch Abtrag von Sedimenten.

Sohlenerosion

Großflächige und zeitlich längerfristige Eintiefung der Gewässersohle durch Abtrag von Sohlmaterial. Der Anteil von Abschliff und Abrieb ist inbegriffen.

Sohlengleichgewicht

Dynamisch stabiler Zustand einer Lockergesteinssohle, bedingt durch eine ausgeglichene Geschiebebilanz (Geschiebezufuhr, Abrieb und Abschliff gleich Geschiebeabfuhr). Dabei können örtlich temporäre Sohlhöhenänderungen mit langfristigen Schwankungen um einen Mittelwert auftreten.

Sohlenhöhe, mittlere

Mittlere Höhe der Flusssohle im abflusswirksamen Profil, errechnet z. B. aus dem Verhältnis von Abflussquerschnitt und abflusswirksamer Breite.

Einheit: m+NN

Sohlschubspannung

Die auf die Flächeneinheit der Sohle bezogene, von der Strömung in Fließrichtung ausgeübte Kraft (Integral aus Scher- und Druckwirkungen auf die einzelnen Sohlunebenheiten /-körner).

Einheit: N/m²
Quelle: DIN 4044

Sohlschubspannung, kritische

auch: (Grenz-)Schleppspannung
Sohlschubspannung, bei der die Bewegung des Geschiebes oder die Zerstörung der Gewässersohle beginnt.

Einheit: N/m²
Quelle: DIN 4044

Sohlschwelle

Quer zur Fließrichtung liegendes Regelungsbauwerk in der Gewässersohle, das über diese nicht hinausragt.

Quelle: DIN 4047-5 s.a. DIN 4054

Sohltiefe der Fahrrinne

Wassertiefe unter einem bestimmten Bezugswasserspiegel (z. B.RNW), deren Erhaltung angestrebt wird. Sie entspricht also der Mindesttiefe, die bei intensiver Unterhaltung einer Schifffahrtsstraße im Bereich der Fahrrinne vorliegen sollte (Tiefe des Fahrrinnenkastens unter dem Bezugswasserstand).

Einheit: m
Quelle: DIN 4054

Spargel-Verband

Großmotorschiff, das einen davor angeordneten Schubleichter schiebt oder Schubschiff mit zwei Leichtern (einspurig-zweigliedrig). s.a. Verband, Schubverband

Stauregelung

Ausbau eines Fließgewässers mit Einbau von Staustufen, z. B. zur regenerativen Energiegewinnung aus Wasserkraft. s. a. Gewässerregelung, Flussregelung. Im Verkehrswasserbau dient die Stauregelung u. a. zur Erhöhung der Wassertiefen, bzw. Fahrrinnentiefen.

Quelle: DIN 4054

Streichlinie

Planmäßige seitliche Begrenzung des Wasserspiegels im Bereich des Abflussquerschnittes beim Ausbauabfluss, z. B. die Verbindungslinie entlang der Buhnenköpfe.

Quelle: DIN 4054